Die SZ hat schon lange Balken für Börse. Ich glaube seit 2007. Aber sie brennt den Balken immer die Köpfe ab. Immer wieder.
finanzen.net kann es besser. Schau mal.
Quelle: finanzen.net.
Sogar mit Sparklines. Bravo!
Die SZ hat schon lange Balken für Börse. Ich glaube seit 2007. Aber sie brennt den Balken immer die Köpfe ab. Immer wieder.
finanzen.net kann es besser. Schau mal.
Quelle: finanzen.net.
Sogar mit Sparklines. Bravo!
Ich hab mal wieder nachgesehen. Bei der SZ im Börsenteil. Der ist lustig. Schon ziemlich lange. Und immer wieder. Schau mal.
Quelle: SZ vom 15.05.2014. Klick zum Vergrößern: von MDax bzw. von TecDax
Aurubis ist 3,43 nach oben. Und Leoni 4,02. Ein Unterschied von 17 %. Der Balken für Leoni ist aber 58 % länger.
Es geht noch lustiger. Freenet ist 5,35 nach unten. Leoni ist 25 % kleiner. Aber der Balken dafür 12 % länger. So ein Spaß.
Der Spaß kommt vom Abschneiden. Und Asche-dran-kleben. Mal bei 4. Mal bei 11.
Die Sparkasse kann es besser.
Einer meiner Vorsätze für 2014: Ich bleib dogmatisch. Weil Daten grausam sind. Schau mal.
Quelle: The Economist, Special Report „Tech Startups“, 18.01.2014, Seite 5.
Zwei Werte waren zu groß. Die Balken zu lang. Die Seite zu schmal. Schnipp-Schnapp. Die zwei Stauchbalken zusammen sind 2 Milliarden. Die acht anderen 300 Millionen. Frech, wie der Economist den Y Combinator schrumpft. Und die TechStars werden schrumpfgedehnt: zu groß für Y Combinator, zu klein für AngelPad.
Quelle: auch da, Seite 3.
Zwei Seiten vorher: Hüpfsäulen. Hier fänd ich Schnipp-Schnapp gut. Wenn die Early-stagers hüpfen, hüpfen die Later-stagers mit. Auch wenn sie die Ruhe selbst sind.
Dogmatisch hätte es besser geklappt: mit Punktbalken und Linien. Beide logarithmisch. Ich mal noch mal. Und zeig’s Dir dann. Freu Dich schon.
Die Süddeutsche malt Grafische Tabellen. Gut. Schon lange. Seit 2007, glaube ich. Jetzt haben die was geändert. Ich bin schnell zum Kiosk. Und hab sie mir angesehen.
Aktienkurse in der Süddeutschen Zeitung. Oben 23.10.2008, unten 07.12.2011.
Balken für Vortagesveränderungen.
Die rechten fünf Spalten sind jetzt breiter. Um fünf Ziffern. Es kamen aber keine dazu. Die Spalte für die Grafik ist jetzt schmäler. Und wird noch weniger ausgenutzt.
Ich wollte es genauer wissen und bin ganz nah ran. Aua. Aua. Aua. Aua. Aua. Fünf Mal Aua.
Asche statt länger, ab ca. 5 Prozent.
Oben 2008, unten 2011. Darstellung vergrößert.
Erstes Aua: Die SZ schneidet Balken die Köpfe ab. Ab ca. 5 Prozent. Und malt Asche hin. Früher schon. Immer noch. Dann ist 13,86 so groß wie 7,23. Schämt euch.
Zweites Aua: Die Asche macht größere Werte kleiner als kleinere. Die 4,80 wirkt länger als die 6,26.
Drittes Aua: Die neue Asche ist Staub. Abgeschnitten oder nicht? Mit Lupe sieht man es. Ohne nicht.
Ausschnitte von oben. Links 2008, Mitte 2011, rechts: Redesign von mir.
Viertes Aua: Die Balken sind kürzer als sie könnten. Abgeschnitten oder nicht. Früher schon. Immer noch. Und jetzt noch kürzer. Ich hab gescannt. Und Pixel gezählt. Früher gab’s 45 Pixel für 3,4 %. Jetzt gibt es nur noch 25 Pixel dafür.
Fünftes Aua: Richtig wäre einfach. Ich hab’s hingemalt, rechts.
Schön: Die Comdirect malt grafische Tabellen. Nicht so schön: die Hilfslinien. Die sind falsch. Weil: Die lassen manche Balken aussehen wie Säulen. Ich hab’s korrigiert. So wie in meiner Diagrammetrie.
Quelle: Comdirect Informer, 09.08.2011. Vergrößerung (Mitte) und Redesign (unten): ich.
Wann braucht man Hilfslinien? Wenn das Auge geführt werden muss. Säulen und Balken brauchen normalerweise keine Hilfslinien. Weil: Eine Säule ist höher als breit. Ein Balken ist breiter als hoch. Ausnahme: Schmalbalken und Flachsäulen. Helfen tut dann: Füße für Säulen, Ränder für Balken. Bei der Comdirect bekommen die Balken einen Fuß. Falschrum.
Ein Wert hat sich um 2 % verändert. Insgesamt. Ein paar Effekte haben ihn verbessert. Andere ihn verschlechtert. Die Effekte und ihre Unterschiede soll man sehen. Die dürfen nicht kleingequetscht werden. Deswegen sind die 10 Milliarden abgeschnitten. Denkt man.
E.ON Group – Drivers of group Adjusted EBIT 2009 vs. 2008. Quelle: E.ON AG (Hrsg.), Performance and streamlining, April 2010, Seite 17; PDF. Strichellinien von mir.
Pfui. Wenn was wo nicht hinpasst: weglassen. Oder nachdenken: warum? Vielleicht passt die Form nicht zu den Daten? Oder man hat sich nur verrechnet. So wie hier. Hätte alles gut hingepasst.
Im Obama-Jahr: Ja, wir malen! Und zwar Balken so lang, wie sie halt sind. Über die ganze Seite. In Obama-Land ist das kein Problem:
Das Wall Street Journal malt die Balken über die ganze Seite. (Klick drauf für komplett.)
In der Welt hingegen schlägt der Blitz ein (links). Der Blitzeinschlag macht die Grafik absurd. Eine Tabelle wäre dann besser. Ich hab rechts gemalt, wie es richtig wäre.
Quelle: Die Welt, 13.08.2008, Seite 26. Redesign: ich
Das Wall Street Journal (23.10.2008) macht es richtig. Nichts abgeschnitten. Die Royal Bank of Scotland verliert. Fast 14 %. Das sieht man. Die Katastrophe so lang, wie die Spalte breit ist.
Ganz anders hier: Bei der Süddeutschen Zeitung (23.10.2008) verzittern von 50 Stoxx-Balken 29 im Pixel-Nebel.
Denn: Für nervöse Anleger schneidet die Süddeutsche alles über 5 % grundsätzlich ab. Natürlich auch die 15,25 %, die Repsol verloren hat.
Liebe SZ, jetzt habt Ihr doch so schöne Grafische Tabellen. Warum macht Ihr das?
Nochmal. Mein Proportionalitätsgesetz. Die Idee von Balken‑ und Säulengrafiken ist: Wertverhältnisse durch Längenverhältnisse abbilden. Proportional. Proportional. Proportional.
Über Schwindelraster bei Zeitachsen habe ich schon gejault. Die sind Manipulation. Das Beispiel unten ist noch raffinierter. Auf den ersten Blick meint man: So ein netter Mann – sagt dazu, dass er die Daten nicht hatte. Falsch. Er sagt: „Ich nehme Dich auf den Arm, aber ich sag es dazu.“ Die 2001 suggeriert: 2002, 2003, 2004, 2005 waren genauso. Waren sie das?
Quelle: Euro, Nr. 06/2007, Seite 42.
Das hier ist Howards Regel „Ignore the visual metaphor altogether“ in Aktion: „Ich bring die Daten zwar nicht aufs Papier, aber ich mal sie trotzdem hin.“ Grafik passt nicht aufs Papier? Nimm eine Tabelle.
Quelle: Wirtschaftswoche, Nr. 27, 30.06.2008, Seite 82.
Die Süddeutsche finde ich klasse. Sie ist die erste Zeitung mit Grafischen Tabellen im Börsenteil. Online und auf Papier. Und jetzt das. Die absolut spannendste Information, die Ausreißer, die Kracher, die totalen Verlustbringer, das, was man wissen muss: einfach versteckt.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 16.07.2008.